„Ihr seid ein Dieb und ein Lump. Aus Euch wird nie ein Avatar werden!“
Bei Ultima IV muss man mit dem Nitpicken sicher noch vorsichtig sein, aber
trotzdem: Hier fängt der Spaß an. Britannia ist geboren, Ultima ist eine eigenständige Welt
ohne Science Fiction und klischeehafte Herr der Ringe-Elemente wie Zwerge und Elfen, und mit
der wunderschönen Story, die sich um die acht Tugenden und das eigene Ich dreht und ohne irgendeinen
zu besiegenden Bösewicht auskommt, hat Ultima IV seinen Platz im Pantheon der Rollenspielgeschichte
sicher.
Die Technik gab Garriott 1985 zwar noch nicht die Möglichkeit, alle Ideen
zu verwirklichen, und die Dialoge sind kurz und oberflächlich, aber dennoch haben
sie mehr Seele und Tiefsinn als bei Ultima IX. Es wird dem Spieler freigestellt, den Tugenden
zu folgen. Die Aufgabe des Avatar währt ewig. Man ist kein perfekter und unfehlbarer Held.
Bei Ultima IX darf man seinem Avatar zusehen, wie er Sachen sagt wie „Stehlen ist
falsch.“
Kein einziger Dialog in Ultima IV ist so miserabel.
Und Britannia
ist einfach riesig. Zwischen den Städten befinden sich Sümpfe, Flüsse, Berge und Ozeane. Man
vergleiche das mit Ultima IX, wo man mit der Nase an die Wand von Schloss British stößt, wenn
man auf einen Hügel in Yew klettert
Unkenntnis der Vorgänger
-
Bei Ultima IV fängt dieser Fehler an und zieht sich wie ein roter Faden durch spätere Ultimas:
während in Ultima III klargemacht wird, dass Exodus eine Maschine ist, zeigen
ihn alle späteren Ultimas als eine Art Dämon.
(von Tribun Dragon) -
Als man im Intro die Bücher und die Karte aufhebt, kann man die Runen nicht entziffern,
und man wagt es nicht, das Buch der Mystischen Weisheit aufzuschlagen, weil man seine Kräfte
fürchtet. Aber man hatte schon vorher mit Magie zu tun (und zwar in Ultima 3), und die Runenschrift
sollte auch nichts Neues sein.
(Dies alles trifft freilich nur zu, wenn man sich Ultima VI und dessen Nachfolgern anschließt, wonach der/die Fremde und der Avatar dieselbe Person sind.)
(von Flash) -
Im Handbuch von Ultima III stand, dass Zauberer einen „Stygischen Abgrund“
für ihre Prüfungen benutzen. In Ultima IV sehen wir, dass dieser Abgrund verschlossen
ist und nur mit Buch, Kerze und Glocke geöffnet werden kann. Irgendwas stimmt da nicht ganz.
(von Natreg Dragon)
Technische Gebrechen
-
Der folgende Fehler ist nur eine Kleinigkeit, aber zu komisch, um ihn unerwähnt zu lassen:
Was ist an ganz normalen Fackeln so schlimm, dass man sie nur in illegalen Gildenläden kaufen kann? (Die Britannische Gesetzgebung trägt manchmal seltsame Früchte.)
(von Tribun Dragon) -
Ist es nicht merkwürdig, dass alle Herbalisten in Britannia blind
sind?
(von Tribun Dragon) -
Der Töten-Zauber funktioniert mit allen Kreaturen, auch mit Untoten. Das widerspricht direkt dem Buch der Mystischen Weisheit, in dem über den Töten-Zauber geschrieben steht:
- „As the last syllable of the chant fades, all of the target’s vital organs shall cease to function for the space of seven heartbeats.“
- „It is easier to Dispel a field of vibrant energy than it is to stop the functioning of a living being.“
Könnte man als Engine-Beschränkung abtun. Aber man darf nicht vergessen, dass der Untoten-Zauber dagegen nur auf Untote wirkt. Es wäre also programmiertechnisch kein Problem gewesen, den Töten-Zauber auf alle lebendigen Wesen wirken zu lassen.
(von Flauschepelz)
Allgemeine Probleme
-
Dupre ist also der Bürgermeister von Trinsic... Da frage ich mich, ob es für
den Bürgermeister in der Stadt der Ehre tugendhaft ist, den ganzen Tag in der Taverne herumzuhängen
und mit dem nächstbesten umherziehenden Fremden zu einer Abenteuerreise aufzubrechen... (Offenbar
hatten die Bürger von Trinsic aber ohnehin bald genug von ihm und wählten ihn ab, denn in späteren
Ultimas ist Dupre zum Glück nicht mehr Bürgermeister.)
(von Hacki Dragon) -
Scatu (im Lycaeum) trägt eine Mystische Rüstung, und er sagt, dass man sie
nur findet, wenn man ein achtteiliger Avatar ist. Warum sucht er dann nicht selbst nach Buch,
Kerze und Glocke, und zeigt keine Ambitionen, den Kodex zu finden?
(von Shadow of Light Dragon) -
Wie konnte Scatu überhaupt die achtteilige Avatarschaft erlangen? Dazu braucht man die Runen,
um an den jeweiligen Schreinen zu beten. Und erst der Reisende findet alle Runen. Auch im Handbuch
wird behauptet, es gäbe schon Menschen, die die partielle Avatarschaft erreicht hätten... ohne
Runen? Sind die, die der Reisende verwendet, etwa gebrauchte?
(von Tribun Dragon) -
Azure in Minoc behauptet, seine Arbeit bestünde darin, Runen für die Schreine herzustellen.
Sind sie denn keine Unikate? Das würde zwar einige andere Ungereimtheiten erklären, aber allen
späteren Ultimas widersprechen. Außerdem: Warum findet der Spieler in Ultima IV dann nur jeweils
ein Exemplar jeder Rune?
(von Hacki Dragon) -
Wie genau gelangt der Fremde am Anfang nach Britannia? Anscheinend benebeln
ihn die Düfte der Zigeunerin - Aber was passiert dann? Schleppt sie ihn zur nächsten Mondpforte?
(Na gut, das ist vielleicht ein etwas harter Nitpick.)
(von Tribun Dragon)
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